Knochenschwund / Osteoporose

Knochenschwund

in den Wechseljahren / – Wenn Knochen knacken –

Das Osteoporose-Problem

Die Osteoporose steht mittlerweile in Bezug auf Krankheitsfolgen und aufzuwendende Behandlungskosten auf der WHO-Liste der „gravierenden Volkskrankheiten“! Angesichts der weiter zunehmenden Lebenserwartung wird sich diese Problematik in naher Zukunft sogar noch erheblich verschärfen. Experten sagen, dass man dieses Problem nur in den Griff bekommen wird, wenn es gelingt, die Osteoporose bereits vor ihrer Erkrankung zu erkennen. Hauptaufgabe wird es sein, Patienten mit Risikofaktoren zu identifizieren, also Frauen, bei denen sich um den Zeitpunkt der Wechseljahre herum eine Osteoporose zu entwickeln beginnt. Bis zum heutigen Tag werden weniger als ein Viertel aller Osteoporoseerkrankungen frühzeitig erkannt und angemessen behandelt.

Umfragen zufolge sehen Frauen eine Krebserkrankung als die größte Bedrohung im Alter an. Tatsächlich aber sterben doppelt so viele Frauen an Herz-Kreislauf-Erkrankungen als an bösartigen Tumoren. Die Osteoporose wird als wenig bedrohlich angesehen. Über 80% der befragten Frauen sind der Meinung, dass es keine Medikamente gegen Knochenbrüchigkeit gibt. Osteoporose im Alter gilt für die meisten Frauen als „schicksalhaft“. Diese Annahme ist falsch, ist doch die Osteoporose eine Erkrankung, der wir vorbeugen können!

In Deutschland leiden nach Schätzungen circa 8 Millionen Menschen  an einer Osteoporose, zu 80% sind dies Frauen. Nach den Wechseljahren leidet jede dritte Frau unter Osteoporose, jenseits des 70. Lebensjahres ist jede zweite Frau betroffen. Die Folge sind jährlich etwa 400000 Knochenbrüche, meist Schenkelhals- und Wirbelkörperbrüche. Jede fünfte Frau stirbt noch innerhalb eines Jahres an den Folgen. Weitere 20% bleiben immobil (ans Bett gebunden) oder sind auf fremde Hilfe angewiesen. Das höchste Risiko für eine Osteoporose ist die hohe Lebenserwartung. Daher wird die Zahl der betroffenen Frauen in den nächsten 30 Jahren um das Vierfache ansteigen! Das Risiko für einen durch Osteoporose hervorgerufenen Knochenbruch  verdoppelt sich ab den „Wechseljahren“ in etwa alle fünf Jahre.

Die Osteoporose ist bis zu 90% eine primäre Östrogenmangelerkrankung. Für diese Kenntnis muss ein Bewusstsein entwickelt werden. Andere Grunderkrankungen oder deren Behandlung mit bestimmten Medikamenten können eine sogenannte sekundäre Osteoporose verursachen. Dazu zählen chronische Darmerkrankungen wie Colitis ulcerosa und Morbus Crohn, Magersucht, Schilddrüsendysfunktionen, rheumatisch-entzündliche Erkrankungen, die häufig mit Kortison behandelt werden, das zu einer Abnahme der Knochendichte führt. Auch Antidepressiva und Antiepileptika wirken knochenschädigend. Zu den bekannten Risikofaktoren für Osteoporose gehören grundsätzlich Alter, Geschlecht, Veranlagung, falsche Ernährung, Bewegungsmangel und Alkohol- und Nikotinkonsum.

Als äußerst gefährlich bezeichnen wir Ärzte in diesem Zusammenhang jene Entwicklung, dass Knochendichtemessungen aus dem Katalog der erstattungsfähigen Leistungen der gesetzlichen Krankenkassen herausgenommen wurden, beziehungsweise erst nach erlittenem ‚pathologischen‘ Bruch und bei begründetem Verdacht auf eine Osteoporose bezahlt werde. Dies ist fast so, als wenn eine Blutdruckmessung erst nach einem Schlaganfall erstattungsfähig wäre.

Für Rückfragen zu dieser Thematik stehen wir Ihnen jederzeit zur Verfügung.

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