Die Schwangerschaftsfibel

Das fängt ja gut an…..

Die Ihnen hier vorliegende Patienteninformation umfasst eine Auflistung wichtiger Untersuchungsmöglichkeiten in der Schwangerschaft. Dass nicht bei allen Schwangerschaften alle Untersuchungen durchgeführt werden müssen, erklärt sich von selbst. Die medizinischen Kassenleistungen sind den begrenzten Finanzmitteln per Gesetz angepasst worden – damit die ausreichende und zweckmäßige Versorgung der wirklich Kranken und Bedürftigen gewährleistet wird!

Nicht alle Leistungen sind, außer bei begründetem medizinischem Verdacht Kassenleistungen,  die als Routine verstanden werden dürfen! Wir Ärzte sind jedoch davon überzeugt, dass diese Untersuchungen sinnvoll sind!

Im Sinne einer aufrichtigen und vertrauensvollen Arzt- / Patientenbeziehung hoffe ich auch, mit dieser Schwangerschaftsfibel zu einer sachlichen und eindeutigen Klärung beizutragen.

Vor der Schwangerschaft…..

>          ….. sollten Sie Ihre Abwehrkräfte bezüglich einer Rötelninfektion    überprüfen lassen.  Hierzu wird Ihnen 5 ml Blut entnommen und untersucht. Sollten Sie keinen ausreichenden Schutz haben, sollten  Sie geimpft werden. In den 3 Monaten nach der Impfung darf, um das Ungeborene nicht anzustecken, keine Schwangerschaft eintreten.

>          ….. sollten Sie eventuelle größere  oder unaufschiebbare Zahnbehandlungen erledigen.

>          ….. sollten Sie, wenn Sie alle Verhütungsmittel abgesetzt haben, auf die tägliche Einnahme von Folsäure (mind. 400 ug) achten. Ihr Kind braucht dieses zur Bildung von Knochenmark, Leber und Muskelzellen und zur Verhinderung von Neuralrohrdefekten. Die Einnahme sollte bis etwa zur 15. Schwangerschaftswoche eingehalten werden. Folsäure kann in jeder Apotheke erworben werden.

>          …..sollten Sie Ihren Varizellen-(Windpocken)-Immunstatus kennen
Diese an sich harmlose Kinderkrankheit kann, wenn sie in der Schwangerschaft auftritt, extrem gefährlich für das ungeborene Kind werden. Daher muss bei Kontakt mit an Windpocken Erkrankten möglichst umgehend die Immunitätslage bestimmt werden. Sinnvoll ist es zu Beginn der Schwangerschaft, den eigenen Immunitätsstatus zu kennen. Am Sichersten ist es, den Immunitätsstatus schon vor der Schwangerschaft zu wissen, um sich dann, falls noch kein Immunschutz besteht, impfen zu lassen.

>          …..sollten Sie Ihren Ringelröteln-/(Parvovirus)-Immunstatus kennen
Eine häufige Kinderkrankheit (nicht mit Röteln zu verwechseln!) mit Schädigungsgefahr für das ungeborene Kind. Gerade wenn Kindergartenkinder in der Familie schon vorhanden sind, ist es zu Beginn der Schwangerschaft sinnvoll, den eigenen Immunitätsstatus zu kennen.

Kontrolle-TSH-basal-Werte
Bestimmung eines Schilddrüsenwertes: nicht erkannte Funktionsstörungen können unter anderem Stoffwechselstörungen beim Kind hervorrufen, neuere Studien fanden Intelligenzdefizite bei Kindern von Müttern mit unerkannter Schilddrüsenstörung in der Schwangerschaft.

Während  der Schwangerschaft………………………

Neben der routinemäßigen Vorsorge, Ultraschalluntersuchungen  in der   9. – 12. SSW, 19. – 22. SSW und 29. – 32. SSW,  regelmäßige Blut-, Urin-, Gewicht- und Blutdruckkontrollen, gynäkologische Untersuchungen,   Ernährungsberatungen, Konfliktberatungen bei  schwierigen Lebenssituationen, Geburtsvorbereitungen mit und ohne Partner sowie den Hilfestellungen bei Schwangerschaftsbeschwerden gibt es unterschiedliche Untersuchungen, welche Aufschlüsse über die Gesundheit Ihres Kindes ermöglichen. Leider!!!!! sind nicht alle sinnvollen und wünschenswerten  Untersuchungen Bestandteil der Mutterschaftsrichtlinien. Die Kosten werden von den  gesetzlichen  Krankenkassen nur bei begründetem  medizinischem Verdacht sowie im Krankheitsfall übernommen.

Jede schwangere Frau hat die Möglichkeit nach schriftlicher Einwilligung eine Blutentnahme zum Ausschluss einer HIV Infektion als Kassenleistung durchführen zu lassen.

Thema : Medizinisch begründeter Ultraschall oder Babyfernsehen?

Der Wunsch werdender Eltern nach regelmäßigen Ultraschalluntersuchungen zusätzlich zu den routinemäßig stattfindenden Mutterschaftsvorsorge-untersuchungen ist nur allzu verständlich. Die Möglichkeiten, mit einem modernen, gut auflösenden Ultraschallgerät das heranwachsende Baby mit eigenen Augen zu sehen, sind heute erheblich verbessert worden.

In gynäkologischen Praxen wird mit hoch auflösenden Ultraschallgeräten gearbeitet; mit der Möglichkeit Aufnahmen des ungeborenen Kindes zu machen. ….. Natürlich auch in 3D.

Normalerweise seien, lt. Mutterschaftsrichtlinien, drei Ultraschalluntersuchungen (s. Mutterpass) im Verlauf einer unauffälligen 40 wöchigen Schwangerschaft ausreichend.  Diese Meinung teilen wahrlich nicht alle Ärzte!

Sollten Sie weitere Ultraschalluntersuchungen wünschen, ohne dass eine medizinische Notwendigkeit besteht (auch Babyfernsehen), sprechen Sie Ihre Frauenärztin / Ihren Frauenarzt an. Eine gesonderte Terminabsprache kann nötig sein!

10.SSW

Chorionzottenbiopsie

Gewinnung von kindlichem Zellmaterial zur genetischen Untersuchung. Testergebnis in circa 10 Tagen erhältlich. Das Zellmaterial wird durch eine Punktion durch die mütterliche Bauchdecke gewonnen. Diese Untersuchung stellt eine Alternative zur häufiger durchgeführten Fruchtwasseruntersuchung dar, die erst ab der 14. SSW durchgeführt wird.

Kontrolle-Toxoplasmose-Immunitätslage 
Die Toxoplasmose ist eine durch Parasiten übertragene Infektionskrankheit, deren rechtzeitige Erkennung in der Schwangerschaft von besonderer Bedeutung ist. Diese für die Mutter völlig ungefährliche Infektionskrankheit ist für das Baby im Mutterleib eine durchaus ernstzunehmende Krankheit,  deren Aufdeckung erfolgreich in der Schwangerschaft behandelt und geheilt  werden kann. Die Erreger (tierische Einzeller – ähnlich den Amöben) werden aus dem Darm von Katzen mit dem Kot ausgeschieden und gelangen mit ungenügend erhitztem (rohem) Fleisch oder sonstigen verunreinigten Lebensmitteln zum Menschen.

Die Toxoplasmose ist eine Infektionskrankheit, die meistens völlig unbemerkt für die Mutter abläuft. Da die Symptome einer Erstinfektion sehr spärlich sind,  gehen viele Schwangere gar nicht zum Arzt und somit wird die Entdeckung einer Infektion verhindert. Es besteht aber bei einer frischen Infektion eine Infektionsgefahr für das ungeborene Kind bei nicht immunen Frauen.

Jährlich werden in Deutschland 2000 Kinder geboren, die an in der Schwangerschaft erworbener Toxoplasmose mit zum Teil schweren Folgen wie geistiger Behinderung und gestörtem Sehvermögen leiden. Durch eine gezielte antibiotische Behandlung in der Schwangerschaft ist es möglich nahezu alle schweren Folgezustände der Erstinfektion zu verhindern. Die besondere Problematik der Toxoplasmose besteht darin, dass ihr Auftreten meist völlig symptomlos erfolgt: eine rechtzeitige Erkennung in der Regel also nicht möglich ist. Das Resultat der Untersuchung entscheidet über die Notwendigkeit gewisser Vorsichts- und Therapiemaßnahmen und die Notwendigkeit von Kontrolluntersuchungen alle 8-12 Wochen. Im Erkrankungsfall werden selbstverständlich alle notwendigen Untersuchungen und Therapiemaßnahmen mit den gesetzlichen Krankenkassen abgerechnet.

12. – 14. SSW

Ersttrimesterscreening – NT Screening

Frühere Diagnose von Fehlbildungen

Mit diesem Diagnoseverfahren kann das Risiko von Fehlbildungen bei ungeborenen Babys früher bestimmt werden. Bei dem so genannten Ersttrimesterscreening kann zwischen der 12. und 14. Schwangerschaftswoche getestet werden, ob es Anzeichen für genetische Störungen gibt. Chromosomenstörungen sind Veränderungen der Anzahl oder des Aufbaus der Gene. Die bekannteste und häufigste ist die Trisomie 21, also das drei- statt zweifache Vorkommen des Chromosoms 21.  Andere Bezeichnungen für die Trisomie 21 sind: das Down-Syndrom oder umgangssprachlich der Mongolismus. Mit dieser Form der Diagnostik erfolgt eine Wahrscheinlichkeitsberechnung hinsichtlich der Trisomien der Chromosomen 13, 18 und 21.

Das Risiko einer Trisomie 21 steigt mit zunehmendem Alter der werdenden Mutter an. Jedoch sind nur in etwa 30% der Fälle von Trisomie 21 die Frauen älter als 35 Jahre. Die weitaus meisten Kinder mit Down-Syndrom werden heutzutage von Frauen unter 35 Jahren geboren. Älteren Schwangeren wird routinemäßig eine Praenataldiagnostik im Sinne einer Amniocentese als Kassenleistung angeboten.

Die Untersuchungstechnik besteht aus einer speziellen Ultraschalluntersuchung, einer biochemischen Analyse von Eiweißstoffen im Blut der Mutter sowie statistischer Risikoberechnungen anhand des Alters der Mutter. Das Verfahren erhöht die Treffsicherheit bei der Früherkennung des Down – Syndroms auf über 90%.

Beim Ersttrimesterscreening wird als zusätzliches Kriterium für eine Chromosomenstörung mit Ultraschall eine winzige Nackenfalte  des Embryos gemessen (Nackenödem englisch: „nuchal translucency“, abgekürzt NT= „Nackentransparenz“). Diese Falte ist im ersten Schwangerschaftsdrittel bei nahezu allen Embryos mit der Ultraschalluntersuchung nachzuweisen und wächst später von allein zu.

Wahrscheinlichkeit für das Down Syndrom bei der Geburt

Mütterliches Alter und „Natürliche“ Wahrscheinlichkeit
20 Jahre – 1 von 1.526
25 Jahre – 1 von 1.352
30 Jahre – 1 von 658
32 Jahre – 1 von 594
34 Jahre – 1 von 446
36 Jahre – 1 von 280
38 Jahre – 1 von 167
40 Jahre – 1 von 97
42 Jahre – 1 von 55
44 Jahre – 1 von 30

Wenn die durchschnittlich ein bis zwei Millimeter breite Nackenfalte auffällig vergrößert ist, gilt dies als Indiz für eine Erbgutschädigung. Nicht alle chromosomalen Fehlbildungen sind vor der Geburt und schon gar nicht mit diesem Screening erkennbar.

Ab 14. SSW

Fruchtwasserpunktion / Amnionzentese

Gewinnung von Fruchtwasser zur Anzüchtung von kindlichem Zellmaterial; ebenfalls zur genetischen Untersuchung. Das Testergebnis liegt in circa 10 Tagen vor.

Beide Untersuchungen werden als Kassenleistung für Schwangere ab dem 35. Lj. empfohlen und gehen mit einem leicht erhöhten Fehlgeburtsrisiko einher. Hierbei werden viele genetische Fehlbildungen und Stoffwechselerkrankungen erkannt.

Ab 15. SSW

Triple Test (nicht mehr dem heutigen Stand der Medizin entsprechende Untersuchung)

Hiermit könnten  ca. 2/3 aller vom Down Syndrom  betroffenen Kinder erkannt werden. Sollte diese Untersuchung einen auffälligen Befund ergeben, muß durch weitere Maßnahmen (Fruchtwasserpunktion,  gezielte Ultraschalluntersuchungen) der Verdacht näher abgeklärt werden.

AFP-Screening 
Wenn beim Kind ein Neuralrohrdefekt vorliegt, kommt es zum Übertritt von AFP (Alpha-Fetoprotein) in das mütterliche Blut. AFP  ist ein Eiweißkörper, der u.a. im Dottersack und der kindlichen Leber hergestellt wird. Die Bestimmung von AFP erfolgt in der 16. bis 18. Woche der Schwangerschaft. Aus dem AFP-Wert kann dann unter Berücksichtigung des Schwangerschaftsalters das Risiko für einen kindlichen Neuralrohrdefekt berechnet werden.

Bei den Neuralrohrdefekten handelt es sich um eine Gruppe von Fehlbildungen des Zentralnervensystems. Schwerste Fehlbildungen des Schädels und Gehirns sind mit dem Leben nicht vereinbar, andere wie die Spina bifida („offener Rücken“) können mit starken neurologischen Störungen wie Lähmungen und Einschränkungen der Blasen- und Darmfunktion verbunden sein.

Durch die Einnahme von Folsäure schon vor Beginn der Schwangerschaft kann das Risiko für diese Störungen um bis zu 80% reduziert werden.

Ab  der 20. SSW…

..…  wird die regelmäßige Einnahme von mind. 200 ug Jodid pro Tag oder 1500  ug / Woche empfohlen. Dieses brauchen  ihr Kind und auch besonders Sie, damit es nicht zu einer Kropfbildung (Struma) kommt. Zusätzlich sollten Sie jodiertes Speisesalz verwenden. Jodpräparate sind ebenfalls rezeptfrei in der Apotheke erhältlich.

Patientinnen mit einer Überfunktion  oder überaktiven Bezirken in der Schilddrüse dürfen oft keine Jodtabletten einnehmen.

Patientinnen,  die ein Schilddrüsenmedikament (z. B Thyroxin) einnehmen,  sollten im Verlauf der Schwangerschaft Ihren damit vertrauten Hausarzt oder Schilddrüsenspezialisten zur Kontrolle aufsuchen. Die Stoffwechsellage kann dann in unklaren Fällen durch eine Blutentnahme überprüft werden.

..….sollten Sie die Eigenuntersuchung des Scheidensekretes mittels pH- Messstäbchen  (2x pro Woche) durchführen. Ein Ansteigen des pH- Wertes kann die Besiedlung mit krankhaften Bakterien anzeigen, welche zu einem vorzeitigen Blasensprung und zu einer Frühgeburt führen können. In der Apotheke können Sie Spezialindikatormeßstäbchen pH 4 – 7  (z. B. der Firma Merck) erwerben.

Sollten Sie bei dieser Untersuchung einen pH- Wert über 4,7 messen,  setzen Sie sich sofort mit uns in Verbindung um eine evtl. notwendige Behandlung durchzuführen.

In der 22. SSW…

…..kann eine ausführliche Ultraschalluntersuchung (Fehlbildungsultraschall) als Kassenleistung durchgeführt werden. Hierbei können die häufigsten Fehlbildungen (z.B. Herzfehler, Nierenfehlbildungen) erkannt werden.

24. – 26. SSW

(Farb-) Dopplersonographie

Die Dopplerultraschall-Untersuchung in der Schwangerschaft ist ein modernes Verfahren zur frühzeitigen Erkennung krankhafter Veränderungen sowohl bei der schwangeren Frau als auch bei dem ungeborenen Kind.

Die beiden Haupteinsatzgebiete der Dopplersonographie sind:

Voraussage der Entwicklung von schwangerschaftsverursachtem Bluthochdruck. Das Risiko für die Entwicklung dieser ernsten Schwangerschaftserkrankung liegt bei ungefähr fünf Prozent aller Schwangeren. Ergibt eine Doppleruntersuchung beider Gebärmutterarterien zwischen der 24. und 26. Schwangerschaftswoche (SSW) einen unauffälligen Befund, verringert sich das Risiko erheblich. Ist jedoch der Befund nicht in Ordnung, ist mit einer Wahrscheinlichkeit von etwa 35% für das Eintreten dieser Komplikationen zu rechnen! Folglich wird die Betreuung der Schwangeren entsprechend intensiviert werden müssen und regelmäßige Doppler-Kontrollen werden durchgeführt.

Die Dopplersonographie ermittelt die Unterscheidung zwischen dem anlagebedingt kleinen (nicht gefährdeten) und dem minderversorgten (gefährdeten) Kind. Der Nachweis einer chronischen Mangelversorgung des Kindes durch eine nicht ausreichende Funktion der Plazenta (des Mutterkuchens) gelingt treffsicher durch die Messung der Blutströmungsverhältnisse in der Nabelschnurarterie, der Hauptschlagader des Kindes und der Gehirnarterie des Kindes mit der Dopplersonographie.

Die Dopplersonographie ist somit eine Art Frühwarnsystem. Krankhafte Veränderungen beim CTG (Herztonaufzeichnung des Kindes) treten erst 10 bis 14 Tage nach den ersten Auffälligkeiten in der Dopplersonographie auf. Die Dopplersonographie lässt uns gewissermaßen in die Zukunft blicken und Zeit gewinnen.

24. – 28. SSW

Zuckerbelastungstest  zum Ausschluss einer schwangerschaftsbedingten Zuckerkrankheit (Diabetes) als Kassenleistung.

90 % aller Zuckererkrankungen in der Schwangerschaft werden durch die Urinuntersuchung  nicht erkannt!

Das heißt, dass die Ausscheidung von Zucker im Urin der Schwangeren erst einen sehr späten Hinweis auf eine ernsthafte Zuckererkrankung gibt. Ein unerkannter Diabetes in der Schwangerschaft erhöht das Risiko eines kindlichen Diabetes, der meist erst ab einem Alter von 8 Jahren entdeckt wird. Die Folgen einer Unterzuckerung für das kindliche Gehirn können die gleichen wie bei einem Sauerstoffmangel sein. Der einzige Weg dies zu erkennen ist, den Blutzucker der Mutter zu belasten und ihn zu messen.

Für diesen Test müssen Sie eine Stunde Aufenthalt in einer Praxis einplanen. Nach Aufnahme von 50g Zuckerlösung in flüssiger Form wird nach 1 Stunde eine Blutzuckerbestimmung durchgeführt. Ist dieser Test positiv werden Sie an kompetente Stellen weitergeleitet, wo Sie lernen Ihre Blutzuckerwerte selber einzustellen.

Ab der 25. SSW

Können Sie, mit oder  ohne Partner, einen Geburtsvorbereitungskurs besuchen. Rechtzeitige Anmeldung  (ca 15. SSW) sollte bedacht werden.

Ab 37. SSW

Streptokokken-Scheidenabstrich 
Streptokokken (genaue Bezeichnung: ß-hämolysierende Streptokokken Gruppe B) sind Bakterien, die relativ häufig in der Scheide und am Muttermund vorkommen. Bei bis zu 30 % aller Schwangeren finden sich Streptokokken im Genitaltrakt. Bei der Geburt kann es zu einer Übertragung dieser Bakterien auf die Neugeborenen und zur Entstehung einer schweren Erkrankung des Neugeborenen kommen. Diese kann innerhalb der ersten beiden Lebenstage oder auch als Spätform nach 7-10 Tagen auftreten. Die Sterblichkeit vor allem der Frühform ist hoch.

Beim Nachweis von Streptokokken bei einer Schwangeren besteht die Möglichkeit, eine Übertragung auf das Kind unter der Geburt durch die kurzzeitige Gabe von Penicillin unter der Geburt zu verhindern. Diese Penicillin-Prophylaxe ist immer dann anzuraten, wenn bei bekannter Besiedlung der Scheide mit Streptokokken noch zusätzlich eine Frühgeburt droht, Fieber unter der Geburt oder ein vorzeitiger Blasensprung auftritt oder die Schwangere bereits ein Kind mit Streptokokken – Infektion nach der Geburt hat. Inzwischen wird auch bei Frauen ohne Risikofaktoren bei einer Besiedlung der Scheide mit ß- Streptokokken eine kurzfristige antibiotische Behandlung unter der Geburt empfohlen.

Gonorrhoe-Abstrich

Wird ein Kind einer erkrankten Mutter während der Geburt durch infizierte Geburtswege angesteckt, dann sind vor allem die Augen des Neugeborenen gefährdet. Es kann innerhalb weniger Tage erblinden, wenn die Infektion unbemerkt und unbehandelt bleibt. Geburtshelfer in Deutschland sind deshalb bis vor einigen Jahren verpflichtet gewesen, gleich nach der Geburt allen Babys vorsorglich ein Gegenmittel, Augentropfen aus Silbernitrat, in die Augen zu tropfen. Diese so genannte Blennorrhoe- oder Crede’sche Augenprophylaxe wird heute immer noch in den meisten Krankenhäusern und von den meisten Hebammen prophylaktisch durchgeführt. Anhand dieser Befunderhebung haben Sie die Möglichkeit nochmals über die Silbernitratprophylaxe nachzudenken.

Wenn die werdende Mutter sich jedoch hat untersuchen lassen und erwiesenermaßen nicht an Gonorrhoe erkrankt ist, kann sie die Geburtshelfer entsprechend informieren und verlangen, dass diese Augenprophylaxe nicht durchgeführt wird.

Nach der Geburt

Können Sie die Betreuung durch eine Hebamme zu Hause in Anspruch nehmen. Ebenfalls können Rückbildungskurse (ab 6 Wochen nach der Geburt), Stillkurse, Babyschwimmkurse, Babymassagekurse belegt werden.  Nähere Infos durch Frauenarztpraxen und Hebammen.

6 – 8  Wochen nach der Geburt

Sollten sie die Abschlussuntersuchung beim Arzt durchführen lassen. Hier können Fragen zur Verhütung und eventuelle Probleme besprochen werden.

3 Monate nach der Geburt…

…..sollte die nächste Krebsvorsorsorgeuntersuchung durchgeführt werden.

Im Verlauf der Schwangerschaft können verschiedene  Probleme (Schwangerschaftsmüdigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen, Wassereinlagerungen, Rückenschmerzen) oder Mangelerscheinungen auftreten (Magnesium, Calcium, Eisen). Es sollte versucht werden durch Einsatz von natürlichen Nahrungsmittelergänzungen und Einsatz von naturheilkundlichen sowie homöopathischen Mitteln die Verschreibung von Medikamenten so gering wie möglich zu halten.

Sollten Sie Fragen haben oder diese im Laufe der Schwangerschaft  entstehen: bitte wenden Sie sich an Ihre Frauenarztpraxis!

Die ersten Zähne

Info in Zusammenarbeit mit dem Informationskreis Mundhygiene und Ernährungsverhalten;

Bei der Geburt ist die Mundhöhle Ihres Babys frei von Kariesbakterien. Karies ist eine Infektionskrankheit, die von Mutter / Vater auf das Baby übertragen wird. Wenn Sie den Schnuller oder beim Probieren den Löffel Ihres Babys in den Mund nehmen, können mit Ihrem Speichel Kariesbakterien übertragen werden. Das Infektionsrisiko ist umso geringer, je gesünder Ihre eigenen Zähne sind.

Ihr Jörg Christian Nast

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