Der Krebs des Eierstockes / Das Ovarialcarcinom

Das Ovarialkarzinom

Gynäkologische Untersuchungen / Ultraschalluntersuchung stellen immer nur eine Momentaufnahme dar. Mit diesen Untersuchungen wird nach Intervallerkrankungen gesucht; also auch nach bösartigen Veränderungen, die zwischen zwei Untersuchungen entstehen.  Somit sollte deutlich sein, dass auch bei einer aktuell unauffälligen Befundung ein sich zukünftig entwickelnder bösartiger Befund naturgemäß nicht sicher aus zu schließen ist.

Die bösartigen Veränderungen der Eierstöcke nehmen mit ihrer schlechten Prognose den ersten Platz in der relativen Todessstatistik der gynäkologischen Krebserkrankungen in Europa ein.  Die klinischen Zeichen dieser Krebserkrankung sind allesamt sehr uneinheitlich. Charakteristisch für diese bösartige Erkrankung sind die sehr rasche Metastasierung (Töchtergeschwülste) und das Fehlen von Frühsymptomen. Auf Grund mangelnder Vorsorgemöglichkeiten erfolgt die Diagnose meist erst in einem fortgeschrittenen Tumorstadium. 3/4 der Patientinnen weisen zum Zeitpunkt ihrer Diagnose bereits Lymphknotenmetastasen im Bauchraum auf. Bei dem Versuch der Krebsfrüherkennung kommt somit der Ultraschalldiagnostik  ein besonderer Stellenwert zu. Krankhafte Veränderungen an den Eierstöcken und auch freie Flüssigkeit im Bauchraum gehen den Symptomen voraus und können mittels Sonographie erkannt werden.

Früherkennungsmöglichkeit

Die beidhändige vaginale Tastuntersuchung ist die einfachste, kostengünstigste und am wenigsten belastende Methode. Sie kann zwar pathologische Befunde der inneren Genitale erheben, als Instrument zur Frühdiagnostik ist sie aber ungeeignet. Zudem verhindern stark eingeschränkte Untersuchungs-bedingungen bei ‚barocken‘ Bauchdecken / Übergewicht eine aussagekräftige Diagnose.

Medizinisch unbestritten ist, dass die Kombination von gynäkologischer Untersuchung, vaginalem Ultraschall in Verbindung mit der Farbdopplersonographie (Beurteilung pathologischer Flussmuster) sowie der Bestimmung des Tumormarkers CA 125 die besten Ergebnisse liefert. Nur in der Gesamtheit haben sie eine große Aussagekraft.  Einzeln betrachtet verlieren sie an Gewicht, sind doch zum Beispiel  die Tumormarker (CA 12-5) auch bei gutartigen Veränderungen / Erkrankungen (Ovarialcysten, Endometriose) ebenfalls erhöht. Zudem sind nicht bei allen bösartigen Veränderungen der Eierstöcke diese erhöht nachweisbar! Bei 20 – 35% aller bösartigen Veränderungen befinden sich die Tumormarker im Normbereich. Somit kann auch der Laie nach vollziehen, dass die alleinige Bestimmung exemplarisch der Tumormarker ungeeignet ist. In der Gewichtung der einzelnen diagnostischen Möglichkeiten aber ist die vaginale Farbdoppleruntersuchung allen anderen Parametern überlegen und bei der Diagnostik nicht weg zu denken!

Die Kosten für diese Untersuchungen werden nur bei Vorliegen einer rechtfertigenden Indikation von den Krankenkassen bezahlt und sind nicht(!) Bestandteil der Krebsfrüherkennung.

Mit jährlich etwa 8 000 Frauen (Dunkelziffer unbekannt), die in Deutschland an einem Eierstockkrebs erkranken, ist diese Erkrankung relativ selten. Dies ist der Grund, warum die gesetzlichen Krankenkassen es ihren Patienten aus der Kosten-Nutzen-Rechnung heraus selbst überlassen, sich um diese Früherkennungsmöglichkeiten im Sinne einer transvaginalen Sonographie zu kümmern.

Klinische Konsequenz

Sämtliche Diagnosemöglichkeiten sind nur Bausteine zur Erkundung dessen, was es ist. Bei einer unklaren (sonographischen) Raumforderung an den Eierstöcken wäre nur die Histologie beweisend. Kontrollsonographien im kurzfristigen Intervall können zur Entscheidungshilfe der Patientin beitragen. Bedenken sollte man aber auf Grund des rasant schnellen Krankheitsverlaufes, dass nicht allzu viel Zeit ins Land gehen sollte. Eine Diagnosesicherung bei Verdacht durch eine Operation ist unvermeidbar!

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